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Okt 04

Roulette-Kessel Strategie

Roulette ist ein Glücksspiel mit der Chance auf Gewinn in Millionenhöhe. Nur wenige Spieler haben bisher einen siebenstelligen Betrag am Roulettetisch gewonnen. Noch weniger haben dann den Ausstieg geschafft und die Rücklagen sinnvoll angelegt. Die bisherigen Millionengewinner waren fast alle keine Spielertypen, die man so an den Spieltischen herumsitzen oder herumstehen sieht. Es waren keine Spieler mit Spaß am Spiel, sondern Messtechniker und Wissenschaftler. Die Kessel-Gewinnstrategien wurden über einen langen Zeitraum geplant und vorbereitet. Es wurden eigene Roulettekessel angeschafft, z.B. aus Altbeständen von Spielbanken, an denen Messinstrumente befestigt wurden und an denen jahrelang Zielwürfe trainiert wurden. Es geht nicht darum, die genaue Zahl zu ermitteln, die jeweils als nächste vom Croupier geworfen wird. Ein Viertel-Sektor mit einer Referenzzahl und jeweils vier Nachbarzahlen ist ausreichend profitabel, wenn er etwas öfter als durchschnittlich zu erwarten voraus berechnet wird.

Besonders geübten Kesselguckern war es in der Vergangenheit schon öfters gelungen, die Wurfweite der Roulettekugel ausreichend genau voraus zu berechnen, so dass sechs- bis siebenstellige Gewinne in den Spielcasinos erzielt werden konnten. Christian „Sachse“ Kaisan gehört zu den bekanntesten Kesselguckern, die noch immer aktiv sind. In vielen Zeitungen und Zeitschriften wurde über ihn berichtet und es gab auch diverse TV-Reportagen. Andere Kesselgucker vermieden ganz bewusst jede Art von öffentlichem Auftritt, um ihr umstrittenes „Gewerbe“ in der Grauzone nicht unnötig ins Gespräch zu bringen. Der besonders offene Umgang des Sachsen mit den Medien wurde deshalb wohl auch kritisch gesehen. Pierre Basieux, der bekannteste Roulettebuchautor der heutigen Zeit, verriet in seinen Büchern einige Roulettekessel-Strategien. Das angelesene Wissen reicht allerdings nicht aus, um selbst erfolgreich den Kessel bezwingen zu können. Vieles, was vor 20 oder 30 Jahren noch funktionierte, ist heutzutage nicht mehr umsetzbar. Die Kessel drehen sich inzwischen schneller, stehen nicht mehr schief, sind präziser konstruiert, flacher als früher und lenken die geworfene Kugel unberechenbarer von der zuletzt getroffenen Raute ab. Die Absage des Croupiers (Rien ne va plus – Nichts geht mehr!) erfolgt schon nach wenigen Kugelrotationen, so dass den Kesselguckern die Zeit für ausreichende Messungen fehlt.

Falls es trotz der vielen Gegenmaßnahmen noch erfolgreiche Kesselkucker geben sollte, die als solche identifiziert werden, bekommen diese Hausverbot. Dem Spieler wird nicht das Recht eingeräumt, das angebotene Glücksspiel eigenmächtig in ein für ihn profitables Geschicklichkeitsspiel umzuwandeln. Früher wurden solche Profis trotzdem zeitweise in einigen Spielbanken geduldet, weil sie das meiste Trinkgeld gaben (auf das die Croupiers als Teil der Einnahmen dringend angewiesen sind). Heutzutage wird wohl hier und da noch ein Auge zugedrückt, wenn bestimmte Limite nicht überschritten werden. Eine ganz wichtige Strategie ist also, durch kleine Einsätze unterhalb des „Radars“ zu spielen. Außerdem sollte man sich nicht dabei erwischen lassen, falls technische Hilfsmittel zur Wurfweitenmessung eingesetzt werden oder wenn zum Croupier ein bestimmtes Verhältnis besteht, das auf einen gegenseitigen Vorteil hinaus laufen könnte. Manipulierte Roulettekessel sind schon öfters nachgewiesen worden, auch in einigen traditionellen Spielcasinos. Darauf sollte man sich strategisch einstellen und z.B. nie auf lange ausbleibende Zahlen oder andere hohen Chancen setzen. Am manipulierten oder defekten oder schief stehenden Kessel könnte man als Außenstehender schon rein zufällig davon mit profitieren, wenn man einfach die besser laufenden Chancen bespielt. Diese Spielweise ist ohnehin ratsam und sie macht dadurch noch mehr Sinn.