Sep 11

Mega System

Das Mega System besteht aus der Verdoppelungs-Progression (Martingale) und der Satzregel, dass zunächst eine Serienerscheinung abgewartet wird. In den meisten Fällen wird das Megasystem so ausgelegt, dass zunächst 5x Schwarz oder Rot direkt in Folge erscheint. Danach wird der Abbruch dieser Fünfer-Serie erwartet und auf die gegenteilige 1:1 Chance gesetzt.

Falls die 5er-Serie tatsächlich abbricht, gewinnt man durch diese Strategie sofort. Der eigene Spieleinsatz wird zurück gezahlt, sowie ein Spielgewinn in gleicher Höhe. Danach muss zunächst das nächste Satzsignal (5x Schwarz oder 5x Rot) abgewartet werden, bevor mit eigenem Einsatz weiter gespielt werden kann.

Setzt sich die 5er-Serie jedoch fort, hat man seinen ersten Einsatz verloren. Es muss dann mit doppelt so hohem Spieleinsatz auf den Abbruch der 6er-Serie gewettet werden. Im negativen Ergebnisfall wird anschließend nochmals verdoppelt (gegen die 7er-Serie) und dann wird gegen die 8er-Serie erneut verdoppelt usw. Nach dem Abbruch der langen Serie verbleibt unterm Strich der Gewinn einer Einheit (z.B. €5, falls mit der Progression €5 – €10 – €20 – €40 – €80 – €160 usw. stufenweise erhöht wurde). Der übrige Auszahlungsbetrag besteht nur aus dem letzten Spieleinsatz und der Tilgung aller zuvor verlorenen Einsätze.

Mega System Verlust-Risiko:
Es besteht ein sehr hohes Risiko, dass das verfügbare Spielkapital komplett verspielt wird. Sehr lange Schwarz-Serien oder Rot-Serien (z.B. 15x in Folge nur schwarze oder rote Zahlen) erscheinen zwar nur sehr selten, aber sie können trotzdem jederzeit und auch kurz nacheinander auftreten. Die 15er-Serie erfordert beim Mega System mit Einstieg ab der 5er Serie bereits etwas mehr als den 1000fachen Grundeinsatz, um damit 1 Promille Gewinn und die Tilgung aller bis dahin aufgelaufenen Verluste zu realisieren. Bereits dann ist möglicherweise keine weitere Einsatz-Verdoppelung mehr möglich, weil das Maximum auf dem Chancenfeld erreicht wurde oder weil das eigene Spielkapital sowieso schon aufgebraucht wurde.

Mega System Gewinnchancen:
Das Spielsystem ist dazu geeignet, kleinere Gewinnziele mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit regelrecht erzwingen zu können. Diese sehr hohe Gewinnwahrscheinlichkeit erfordert allerdings einen relativ hohen Kapitalbedarf, der im Verhältnis zwischen kleinem Gewinnergebnis und möglichem hohen Verlustbetrag wenig sinnvoll erscheint.

In der Praxis sollte das System nur im Low Roller Limitbereich eingesetzt werden. Online Roulette ist bereits ab 10 Cent Mindesteinsatz auf den 1:1 Chancen spielbar und es gibt Rouletteversionen, bei denen sich der Permanenzvorlauf ohne Zeitunterbrechungen sehr schnell zusammen klicken lässt (z.B. in Playtech Casinos). Mit Grundeinheiten im Cent-Bereich bleibt das Verlustrisiko sehr überschaubar und trotzdem lässt sich mit etwas Geduld neues Anfangskapital aufbauen, aus dem sich ab einem gewissen Mindeststand mit anderen Systemen weiter spielen lässt.

Nov 16

Paroli

Paroli-Progression

Das Paroli ist die Spekulation auf Gewinnvervielfachung nach einem Gewinncoup. Es wird darauf gewettet, dass unmittelbar nach dem Gewinnsatz ein weiterer Gewinn folgen wird. Setzt man beim Roulette z.B. €50 auf Schwarz oder Rot und es erscheint die gesetzte Einfache Chance, lässt man anschließend den Einsatz und den Gewinn stehen (€50 + €50 = €100). Erscheint die gesetzte Chance nochmals, hat sich der ursprüngliche Einsatz vervierfacht. Gewinn und Einsatz könnten dann vom Spieltisch genommen werden und das Spiel wäre damit beendet. Aus den anfangs gesetzten €50 wurden €200.

Doppelparoli

Die Gewinnprogression kann deutlich mehr Plus erwirtschaften, wenn man sich auf das erhöhte Risiko einlassen will. Der erste Paroligewinn wird in dem Fall nochmals stehen gelassen, so dass sich mit Glück der bisherige Einsatz nochmals verdoppelt. Vom Ausgangseinsatz 50 gerechnet wäre es dann eine Verachtfachung auf den Stand €400. In dem Fall wäre es für Gelegenheits- bzw. Hobbyspieler ratsam, die Sache abzubrechen und das Spiel zu beenden. Das Verhältnis von Fehlversuchen zu geglückten Doppelparoli-Gewinnfällen ist noch im meistens erträglichen Verhältnis und bis zur zweiten Satzstufe lässt sich das auch noch sinnvoll mit einer Verlustprogression kombinieren. Die Anfangseinsätze werden in dem Fall schrittweise so weit erhöht, bis es mit dem Plusziel geklappt hat.

Mehfachparoli

Noch riskanter ist der Versuch, auf 4er oder längere Gewinnserien zu spekulieren und alle bisherigen Gewinne und den ursprünglichen Einsatz immer weiter aufs Spiel zu setzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es schief geht, nimmt mit jeder Satzstufe immer weiter zu, aber umgekehrt ist es eine Art positives Schneeballsystem, das ab und zu auch mal funktionieren kann. Das Parolispiel ist das Gegenteil von der Martingale, bei der nach dem Verlustsatz immer weiter verdoppelt wird. Viele Roulettespieler haben die Martingale immer wieder neu erfunden, ohne darüber nachzudenken, dass vor 200 Jahren auch schon so gespielt wurde und dass seitdem niemand dauerhaft mit der Roulette-Strategie (bzw. Progression) gewonnen hat. Spielt man Paroli, zwingt man die Spielbank zum Martingalespiel. Das Casino muss immer weiter verdoppeln und verliert dabei im schlimmsten Fall einen fünfstelligen Betrag an den Spieler, falls dieser eine sehr lange Gewinnserie (z.B. neun oder zehn Plusergebnisse in Folge) realisieren kann und dann zu einem optimalen Zeitpunkt das Spiel beendet. Nachteilig bei dieser Spielweise ist, dass es sehr viele Fehlversuche gibt, wenn man die Sache auf die Spitze treiben will. Man wird sich immer wieder daran erinnern, dass es vielleicht besser gewesen wäre, nach zwei, drei oder vier Parolistufen abzubrechen, statt die zuvor aufgelaufenen Gewinne immer weiter riskiert zu haben. Dieser Effekt lässt sich durch variable Paroli-Strategien entschärfen, z.B. durch die Garcia-Strategie, bei der nicht direkt verdoppelt wird. Dadurch sind zwischenzeitliche Abschöpfungen von Teilgewinnen möglich, so dass nach einigen Satzstufen ein Mindestgewinnbetrag gesichert ist.

Paroli auf höheren Chancen

Die Progression ist auch auf Dutzend/Kolonne, Transversalen und allen anderen hohen Chancen möglich, obwohl das wegen der immer geringeren Gewinnwahrscheinlichkeit weniger sinnvoll erscheint. Die Drittelchance mit dem Satz auf 12 gegen 25 Zahlen ist aber durchaus noch geeignet.

Okt 11

Der Kniff – Multi-Systemspiel

Beim Roulette können auch einfache Systeme und Progressionen durchaus hilfreich dabei sein, über einen längeren Zeitraum hinweg Gewinnergebnisse zu erzielen. Früher oder später stößt jedoch jedes mathematische Spielprinzip an seine Grenzen. Bei der Progression hängt es von der eigenen Kapitalreserve und dem maximal zulässigen Einsatz am Spieltisch ab.

Würde man am Spielsystem auch in einer Phase von bedrohlich gehäuft auftretenden Verlustergebnissen weiter festhalten, könnte es zu einem sogenannten Platzer kommen. Das verfügbare Spielkapital wäre in dem Fall komplett verspielt.

Mit diesem Kniff lässt sich diese Gefahr möglicherweise entschärfen:

Vor dem Besuch der Spielbank entscheidet man sich für drei verschiedene Roulette Systeme, zwischen denen gewechselt werden kann. Die Strategien sollten vom Grundprinzip her nicht zu ähnlich sein, damit die Anpassung an veränderte Tendenzen ermöglicht wird.
Man könnte z.B. mit einem System für die Einfachen Chancen beginnen, das sich an Figuren und Mustern orientiert und bei dem die anfänglichen aufgelaufenen Verluste durch eine möglichst flach ansteigende Abstreichprogression getilgt werden.

Ab einem bestimmten maximalen Minusstand wird das Buchungsformular geknifft, so dass jetzt eine Hälfte der Rückseite des Buchungsformulares zu sehen ist. In diesem Bereich sollte die Buchung des zweiten Systems vorbereitet worden sein. Das Spielkonzept sollte jetzt abgewandelt sein. Es könnte z.B. zeitweise auf Abbruch von Ordnungen (Serien, Figuren, Muster) gespielt werden und die Einsätze werden nicht erhöht, sondern es bleibt über mehrere Coups hinweg bei der gleichen Satzhöhe.

Sollte sich die Pechsträhne trotz des Umstiegs auf das zweite System fortsetzen und ein weiterer zuvor festgelegter kritischer Minusstand erreicht worden sein, wird das gekniffte Buchungsformular umgedreht, so dass die zweite Hälfte der Rückseite zu sehen ist. In diesem Bereich des Formulares ist die Buchung des dritten Roulettesystems vorbereitet. Dieses wird nach einem nochmals anderen Grundprinzip bespielt, z.B. „Chaos gegen Chaos“, so dass spätestens in diesem Fall der Einstieg in einen Pluslauf gelingen sollte.

Durch den Wechsel zwischen drei verschiedenen Strategien soll die flexiblere Anpassung an die unberechenbaren Launen des Zufalls erreicht werden. Dieses Spielprinzip ist vor allem dann ratsam, wenn es mit dem intuitiv beeinflussten Spiel ohne Aufzeichnungen nicht so gut funktioniert oder wenn man dazu veranlagt ist, unter Stressbedingungen zum Konzept abzuweichen und zu voreilig alles auf eine Karte zu setzen.

Buchungs-Beispiel:

Die Notierkarte wird zur Veranschaulichung in sehr vereinfachter Form dargestellt.

In vielen europäischen Spielbanken sind kostenlose Notierkarten erhältlich, auf denen man die Roulette-Permanenz eintragen kann und weitere für das Systemspiel benötigte Aufschlüsselungen der Roulettechancen (z.B. Eintragungen für die Einfachen Chancen S,R,P,I,Ps,M in der abgekürzten Form oder für Dutzende, Kolonnen, Transversalen oder andere Chancen). In weiteren zusätzlichen Spalten lassen sich auch Satzsignale, Coup-Ergebnis, Gesamtsaldo usw. eintragen, so dass sich die gesamte Systembuchung am Spieltisch durchführen lässt. Vor Spielbeginn wird die Notierkarte entsprechend der gespielten Strategien so weit vorbereitet, dass die Eintragungen in den passenden Spalten erfolgen können. Für die Multi-Systemstrategie muss auch die Rückseite der Notierkarte entsprechend präpariert werden. Die Karte wird dazu in der Mitte (siehe gestrichelte Linie) so geknifft bzw. gefaltet, dass die Rückseite in zwei Hälften geteilt ist. Auf diesen beiden Hälften wird dann jeweils die Buchung der beiden alternativen Spielkonzepte vorbereitet.

Wichtig ist es, dass der Umstieg von System 1 zu System 2 und dann zur 3.Strategie (falls erforderlich) kompromisslos durchgezogen wird. Es darf dann kein Zögern und Zaudern geben, sondern es wird ganz konsequent gewechselt. Das Kniff-Ritual ist hilfreich dabei, diesen Schritt zu gehen und mit der vorher nicht funktionierenden Strategie abzuschließen.

Okt 04

Roulette-Kessel Strategie

Roulette ist ein Glücksspiel mit der Chance auf Gewinn in Millionenhöhe. Nur wenige Spieler haben bisher einen siebenstelligen Betrag am Roulettetisch gewonnen. Noch weniger haben dann den Ausstieg geschafft und die Rücklagen sinnvoll angelegt. Die bisherigen Millionengewinner waren fast alle keine Spielertypen, die man so an den Spieltischen herumsitzen oder herumstehen sieht. Es waren keine Spieler mit Spaß am Spiel, sondern Messtechniker und Wissenschaftler. Die Kessel-Gewinnstrategien wurden über einen langen Zeitraum geplant und vorbereitet. Es wurden eigene Roulettekessel angeschafft, z.B. aus Altbeständen von Spielbanken, an denen Messinstrumente befestigt wurden und an denen jahrelang Zielwürfe trainiert wurden. Es geht nicht darum, die genaue Zahl zu ermitteln, die jeweils als nächste vom Croupier geworfen wird. Ein Viertel-Sektor mit einer Referenzzahl und jeweils vier Nachbarzahlen ist ausreichend profitabel, wenn er etwas öfter als durchschnittlich zu erwarten voraus berechnet wird.

Besonders geübten Kesselguckern war es in der Vergangenheit schon öfters gelungen, die Wurfweite der Roulettekugel ausreichend genau voraus zu berechnen, so dass sechs- bis siebenstellige Gewinne in den Spielcasinos erzielt werden konnten. Christian „Sachse“ Kaisan gehört zu den bekanntesten Kesselguckern, die noch immer aktiv sind. In vielen Zeitungen und Zeitschriften wurde über ihn berichtet und es gab auch diverse TV-Reportagen. Andere Kesselgucker vermieden ganz bewusst jede Art von öffentlichem Auftritt, um ihr umstrittenes „Gewerbe“ in der Grauzone nicht unnötig ins Gespräch zu bringen. Der besonders offene Umgang des Sachsen mit den Medien wurde deshalb wohl auch kritisch gesehen. Pierre Basieux, der bekannteste Roulettebuchautor der heutigen Zeit, verriet in seinen Büchern einige Roulettekessel-Strategien. Das angelesene Wissen reicht allerdings nicht aus, um selbst erfolgreich den Kessel bezwingen zu können. Vieles, was vor 20 oder 30 Jahren noch funktionierte, ist heutzutage nicht mehr umsetzbar. Die Kessel drehen sich inzwischen schneller, stehen nicht mehr schief, sind präziser konstruiert, flacher als früher und lenken die geworfene Kugel unberechenbarer von der zuletzt getroffenen Raute ab. Die Absage des Croupiers (Rien ne va plus – Nichts geht mehr!) erfolgt schon nach wenigen Kugelrotationen, so dass den Kesselguckern die Zeit für ausreichende Messungen fehlt.

Falls es trotz der vielen Gegenmaßnahmen noch erfolgreiche Kesselkucker geben sollte, die als solche identifiziert werden, bekommen diese Hausverbot. Dem Spieler wird nicht das Recht eingeräumt, das angebotene Glücksspiel eigenmächtig in ein für ihn profitables Geschicklichkeitsspiel umzuwandeln. Früher wurden solche Profis trotzdem zeitweise in einigen Spielbanken geduldet, weil sie das meiste Trinkgeld gaben (auf das die Croupiers als Teil der Einnahmen dringend angewiesen sind). Heutzutage wird wohl hier und da noch ein Auge zugedrückt, wenn bestimmte Limite nicht überschritten werden. Eine ganz wichtige Strategie ist also, durch kleine Einsätze unterhalb des „Radars“ zu spielen. Außerdem sollte man sich nicht dabei erwischen lassen, falls technische Hilfsmittel zur Wurfweitenmessung eingesetzt werden oder wenn zum Croupier ein bestimmtes Verhältnis besteht, das auf einen gegenseitigen Vorteil hinaus laufen könnte. Manipulierte Roulettekessel sind schon öfters nachgewiesen worden, auch in einigen traditionellen Spielcasinos. Darauf sollte man sich strategisch einstellen und z.B. nie auf lange ausbleibende Zahlen oder andere hohen Chancen setzen. Am manipulierten oder defekten oder schief stehenden Kessel könnte man als Außenstehender schon rein zufällig davon mit profitieren, wenn man einfach die besser laufenden Chancen bespielt. Diese Spielweise ist ohnehin ratsam und sie macht dadurch noch mehr Sinn.

Okt 03

Kelly Strategie

Einige Experten und fortgeschrittene Roulette Tüftler halten die Kellystrategie bzw. Kelly Methode für die beste Satztechnik, um das verfügbare Spielguthaben so optimal wie möglich (bezüglich Chance/Risiko-Relation) in jeweils zur Bankroll passende Einheiten zu stückeln. Es soll ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen Gewinnchance und Verlustrisiko erreicht werden, jeweils abgeglichen mit dem zur Verfügung stehenden Spielkapital, der Gewinnwahrscheinlichkeit und der Auszahlungsquote. Die Kelly Formel (vereinfacht: optimale Satzhöhe = Gewinnwahrscheinlichkeit geteilt durch Rückzahlungsquote) wurde von John Larry Kelly jr. entwickelt, um Value-Bet Spiele so profitabel wie möglich zum eigenen Vorteil auszunutzen. Im Wettenbereich ist eine positive Gewinnerwartung teilweise realisierbar, so dass die Optimierung nach der Formel sinnvoll ist. Bei den Casinospielen gab es Möglichkeiten der Anwendung, als die Mindestumsätze für das Freispielen von Bonusangeboten noch im value-bet Bereich lagen. Diese Zeiten sind inzwischen vorbei.

Kein Casinospiel mit negativer Gewinnerwartung lässt sich durch einfache Formeln oder Mechanismen dauerhaft gewinnbringend bespielen. Die Kelly Strategie lässt sich deshalb nicht einfach so auf das Roulette übertragen. Das Grundprinzip lässt sich einfach auf den Punkt gebracht trotzdem sinnvoll mit übernehmen: Setze nie mehr als 10% deines verfügbaren Spielkaptals innerhalb einer Spielrunde. Stehen €1000 zur Verfügung, darf nach diesem Prinzip höchstens €100 risikiert werden. Sind es nur noch €350 Guthaben, kann maximal €35 gesetzt werden.

Positiver Effekt: Wenn man sich diszipliniert an diese 10% Maximum-Regel hält, passt man seine Einsätze in besonders schlecht laufenden Spielphasen degressiv dem Guthabenstand an. Viele Zocker machen es genau umgekehrt: Die Minusergebnisse häufen sich und es wird panisch mit Besitzstandswahrungs-Reflex weiter mit hohen Einsätzen gespielt, selbst wenn dabei 20% oder 50% oder sogar 100% des verfügbaren Guthabens in einem einzigen Satz aufs Spiel gesetzt werden. Die mögliche Chance, sich etwas später mit einem Gewinnlauf wieder aufwärts zu kapitalisieren, verstreicht damit ungenutzt, denn zu selten kommt genau dann die richtige Karte (im übertragenen Sinne), wenn man alles auf eine Karte setzt.

Die 10% Regel gilt für Wetten mit positiver Gewinnwahrscheinlichkeit. Beim Roulette sollte es die Obergrenze für seltene Ausnahmefälle sein, wie z.B. die höchste Stufe einer Progression. Die normale Satzhöhe sollte im Bereich von 1% bis 2% vom Spielkapital liegen und das Gewinnziel je Spielsitzung und Spieltag sollte ebenfalls so gering wie möglich angesetzt werden.

Okt 03

Manque

Manque – die Einfache Chance mit den Zahlen 1 bis 18

Beim Roulette gibt es sechs verschiedene Einfache Chancen bzw. 1:1 Chancen, bei denen im Gewinnfall der Spieleinsatz und ein Gewinnbetrag in gleicher Höhe ausbezahlt wird. Die bekanntesten Einfachen Chancen (Abkürzung EC) sind Schwarz und Rot. Außerdem gibt es die 1:1 Chancen Gerade (Pair) und Ungerade (Impair), bei denen jeweils auf alle geraden oder ungeraden Zahlen zugleich gewettet wird und es gibt die EC Passe (Zahlen 19 bis 36) und Manque (1 bis 18).

Die Bezeichnung Manque war damals sehr geläufig, als sich in den Spielbanken in Europa das Französische Roulette als beliebteste Version durchsetzte. Viele französische Fachbegriffe sind bis heute erhalten geblieben, wie z.B. Tableau, Rateau („Armverlängerung“ des Croupiers zum Verschieben von Jetons), Chevaux und die Croupier-Absage „Rien ne va plus“ –  „Nichts geht mehr“. Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Spieler keine weiteren Jetons mehr auf das Tableau legen oder die bisherigen Einsätze verändern.

Manque bzw. die Zahlenkombination 1 bis 18 lässt sich unkompliziert bespielen. In der Spielbank sollte man darauf achten, dass nicht zu viel Gedränge am Roulettetisch ist, sonst könnte ein Spieleinsatz verpasst werden. Viele Spieler setzen gern auf Zero oder Zero-Zahlenkombinationen. Kurz vor der Satzabsage sieht man an einem gut frequentierten Tisch häufig drängelnde Zocker, die schnell noch einige Jetons in diesem Bereich nachlegen. Das Manque-Setzfeld ist gleich daneben, so dass es eng werden kann.

In den Onlinecasinos gibt es keine überfüllten Spieltische, abgesehen von einigen Multiplayertischen mit limitierter Anzahl an virtuellen Sitzplätzen. Das Satzfeld ist beim French Roulette in den meisten Fällen noch korrekt mit „Manque“ beschriftet. Ansonsten wurde im Onlinebereich auch die Bezeichnung 1-18 oder 1 bis 18 oder 1 zu 18 übernommen.

 

Warum sollten Roulettespieler auf Manque setzen?

Die Bespielung von Einfachen Chancen ist besonders sinnvoll, weil der Bankvorteil bei der französischen Version nur 1,35% beträgt. Einsätze auf Zahlen und anderen hohen Chancen haben eine doppelt so hohe durchschnittliche Verlusterwartung für den Spieler. Der Unterschied ergibt sich aus der „La Partage“ oder „En Prison“ Regelung, wonach der Einsatz auf der 1:1 Chance nach der Zero-Erscheinung nur zur Hälfte verloren ist. Der Spieler kann den halben Spieleinsatz zurück bekommen oder den Einsatz auf einem Sperrfeld stehen lassen und ihn komplett zurück bekommen, wenn die Kugel im nächsten Wurf im passenden Fach gelandet ist.

Manque lässt sich einfacher buchen und mit anderen Chancen kombinieren als Schwarz oder Rot. Manque (und die Gegenchance Passe bzw. 19-36) lässt sich einfacher mit Excel oder anderen Kalkulationsprogrammen auswerten, falls man selbst am PC mit Permanenzen, Systemen und Progressionen herum tüfteln möchte.

Das EC Tischminimum ist häufig deutlich höher als auf den höheren Chancen. Das lässt sich mit Schwarz, Rot, Pair und Impair nicht umgehen. Bei der Manque-Chance funktioniert es, indem drei 6er-Transversalen zu einer künstlichen EC kombiniert werden. Dadurch lässt sich der Mindesteinsatz an einigen Livetischen von €5 auf €3 oder sogar €1,50 reduzieren. Positiver Effekt: Je geringer der Mindesteinsatz, desto geringer auch die Schwankungen zwischen dem Plus-und dem Minusbereich. Die Spannweite von Progressionen lässt sich vergrößern, so dass mehr Satzsteigerungen nach vorherigen Verlustergebnissen möglich sind.

Satzbeispiel: €100 auf die Einfache Chance gesetzt und zugleich wird die Zahl 2 mit den Nachbarzahlen als Chevalsatz bespielt. So könnte man z.B. setzen, wenn die kleineren Zahlen im Moment häufiger erscheinen als die großen Zahlen (ab 19 aufwärts) und wenn die Zahl 2 und die Nachbarn Zero, 1, 3 und 5 sich besonders wahrscheinlich häufen. Beim Roulette gibt es ja das sogenannte Drittelgesetz, wonach innerhalb einer bestimmten Anzahl von Coups (z.B. eine Rotation = 37 Kugelwürfe) etwa 1/3 der Plein-Nummern mehrfach erscheinen werden, ein weiteres Drittel läuft so durchschnittlich mit und zum letzten Drittel zählen die ausbleibenden Zahlen. Der zusätzliche Einsatz auf der 2 und indirekt auf zwei weiteren Zahlen erhöht die Gewichtung dieses Manquebereiches. Zero wäre nebenbei mit „versichert“. Ergänzend dazu könnte man zwei oder drei Passe-Zahlen mit vermeintlich besonders hoher Wiederholungswahrscheinlichkeit als zusätzliche Absicherung mit bespielen. Die Kombinationsmöglichkeiten sind größer als bei jedem anderen Casinospiel.

Sep 20

Roulettesysteme und Gewinnstrategien

Die Suche nach der allgemein gültigen Gewinnformel ist noch nicht beendet. Wenn es diese Formel geben würde, wäre Roulette kein Glücksspiel mehr und das Spiel würde in der jetzigen Form abgeschafft werden. Rein naturwissenschaftlich gesehen kann es keine Strategie geben, die das Verlustrisiko ausschaltet. Roulette ist aus mathematischer Sicht kein faires Spiel, weil es durchschnittlich nur zwischen 97,30% und 98,65% vom Einsatz wieder auszahlt. Die Differenz ergibt sich durch die 37.Zahl im Kessel, während bei den Auszahlungen so gerechnet wird, als wären nur 36 Zahlen im Spiel. Eine Strategie mit Satzregeln nach mathematischem Prinzip kann diesen Auszahlungsnachteil nicht dauerhaft überwinden. Kurzfristiger gesehen schwankt der Spielverlauf um den theoretischen Mittelwert, so dass sich Schwankungen in die positive Richtung zeitweise auch strategisch bespielen und ausnutzen lassen.

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